Ich bin kein Freund von Jahresrücklicken, denn nach der Jahresanalyse bin ich meistens eh nur deprimiert darüber, was ich nicht geschafft habe und übersehe prinzipiell das, was ich geschafft habe. Deshalb für das neue Jahr die "To-Do-Liste 2010" oder die "10 Gebote für 2010".
1. glücklich sein 2. alles, was mir nicht hilft glücklich zu sein und mir nicht gut tut, bleiben lassen --> unbedingt auf Extrazettel definieren, was mir nicht gut tut und mich unglücklich macht! 3. Vordiplom + Praktikum 4. sparen, sparen, sparen + genügsam sein 5. der Dreifaltigkeit huldigen: lieben, leben, leiden. 6. Ehrgeiz an Stellen entwickeln, an denen es auch angebracht ist 7. Spaß haben. Ganz viel. 8. Lachen. Ganz viel. 9. ab und zu weinen - das hilft! 10. am Ende des Jahres sagen können: das war ein gutes Jahr!
... beinhaltete die Qual der Wahl des Outfits für den 50er-Jahre-Buffet-Spaß... ... was ziemlich lecker war und eigentlich gar nicht so viel Vorbereitungszeit brauchte, weil die Lieblingscousine fleißig Dominosteine und gefüllte Tomaten und Dip gemacht hat. Speiseliste war also die folgende: Dazu gab es dann noch Hawaiitoast, Nudelsalat, Dominosteine, Rote Bete Salat, Caprese, Käseigel, Bowle ("mit" und "ohne") und zum Nachtisch Waldmeister Götterspeise mit Vanillesoße. Alles selbstverständlich mit viel Mayonnaise und Dosenfrüchten angerichtet, wie es sich früher gehört hat.
Gestern bin ich dann mit der Mitbewohnerin1 zum Haus ihrer Großmutter gefahren. Diese besitzt nämlich eine historische Mühle, die sogar früher mit einem richtigen Wasserrad funktionierte. Alles da: Backstube, Mehlmaschine, Verkaufsladen, Schweinestall, Heuboden, Kartoffelkeller, Einweckkeller und Dienstmädchenboden. Und was es natürlich auch immer gab: zwei Zimmer, die man nicht betreten durfte. Das gute Wohnzimmer und das gute Spielzimmer mit den schönen Puppen. Außerdem gibt es eine Legende, oder vielmehr eine richtige Geschichte zu der Mühle. 1636 wurde die Mühle das erste Mal im Kirchenbuch erwähnt und zu dieser Zeit trug es sich auch zu, dass ein Müllersbursche zu einem Goldschatz kam. Er stahl einem französischen Adeligen einen großen Sack Goldtaler und wurde, als man das Unrecht entdeckte, in der Mühle geköpft. Man sagt, dass der Müllersbursche vorher den Schatz auf dem Gelände der Mühle vergrub und bis heute hat diesen Schatz niemand gefunden. Und manchmal hört man des Nachts den Müllersburschen im Bauernhaus spuken...
Ich finde nämlich, dass Weihnachten stinkt. Nach Konsum, schlechter Laune, Familienstreit und Unzufriedenheit, weil Erwartungen nicht erfüllt werden. (Und Zwiebeln. Irgendwie riecht es an Weihnachten immer nach Zwiebeln.) Mich nervt das. Ziemlich. Wenn ich nicht für morgen das großartige 50er Jahre Buffet bei meiner Oma angeleiert hätte, würde ich mich glatt in den nächsten Zug nach Berlin setzen. (Und dann ist da natürlich jedes Jahr doch wieder die Hoffnung, dass dieses Mal "doch alles ganz anders wird".) Letztes Jahre an Weihnachten hatten wir in der familiären Gemeinschaft eigentlich beschlossen uns einen Film auszuleihen, Döner zu essen und auf den ganzen SchnickSchnack zu verzichten. Aber alteingesessene Weihnachtsmöger wie meine Eltern, die mit unerschütterlichem Optimismus auf den 24. Dezember zustratzen, vergessen das natürlich über das Jahr hin wieder. Schade, das hätte uns einiges an Scherereien erspart. Aber an Silvester, da werde ich mir alleine einen Heimatfilm ansehen (oder eine knallharte Kostümschnulze - die Mitbewohnerin2 hat mich mit diesem Spleen mittlerweile angesteckt), Bowle trinken oder Sekt, Kräcker essen und schlafen gehen, wann ich Lust habe, weil ich nämlich keine Lust auf Abendplanung habe. Durchgeplante Abende werden in der Regel meistens doof und auf doofe Abende kann ich dankend verzichten. Meine Jahresplanung für 2010 sieht nicht vor, dass ich meine Zeit mit Dingen verplempere, die nicht wichtig sind. Und nicht wichtig ist ein blöder Abend. Wichtig ist hingegen: mein Vordiplom und geschonte Nerven. So sieht's nämlich aus.
Danke, ich wäre dann auch fertig mit Nörgeln.
PS.: Wenn dieses Jahr wieder jemand "Sylvester" schreibt, stirbt unter Garantie ein glückloser Cartoonkater. Oder der Stallone. Wahlweise.
Der Urlaub im Süden war immer der, an den ich mich später erinnern sollte. Die Fahrt im Auto, über zwei Tage und keine Möglichkeit der grellen Sonne auszuweichen, die auf das schwarze Autodach prügelt und Saunaähnliche Verhältnisse erzeugt. Die Luft surrt, der Asphalt zerläuft in der Mittagshitze, genau wie ich. Die Schwester neben mir ist klein, wird bei der Wärme immer kleiner und jammert. Pipi. Hunger. Durst. Vor allem Durst. Das Pony klebt an der Stirn, die Mutter sitzt im Büstenhalter neben dem Vater, der nur in Badeshorts das Auto lenkt. Es ist so warm. Der Wohnwagen hinten dran schlenkert, wenn der Vater, müde von der langen Reise, kurz ein mal nicht Acht gibt und das Auto auf die richtige Spur leitet, sehr ruckartig. Das Radio dudelt vor sich hin, aktuelle Sommerhits, man vergisst sie schnell. Bäume fliegen vorbei, in der ausgedörrten Landschaft, alles verschwimmt mit dem fließenden Asphalt und ich bekomme Lust hineinzuspringen. Es sieht kälter und nasser aus, als es ist, das Straßenschwimmbecken. Ein Orangenwassereis wäre schön, vielleicht an der nächsten Raststädte, wenn wir über der Grenze sind, sagt die Mutter. Da müssen wir dann schon mit der anderen Währung zahlen. Ich spiele "ich sehe was, was du nicht siehst" mit der Schwester, lasse sie meistens gewinnen. Sie jammert jetzt öfter, hat keine Lust mehr, will ankommen. Das will ich auch. Aus dem Buch, das sie sich in der Bibliothek aussuchte, lese ich ihr vor. Sie schläft ein, die Wärme macht sie müde. Wenn sich doch wenigstens die Landschaft ändern würde, aber strohgelb saust alles an mir vorbei. Es ist ein heißer Sommer, so heiß war es lange nicht mehr. Ob sie das später wieder als Jahrhundertsommer bezeichnen? Es steht sicherlich etwas darüber in der Zeitung. Der Vater liest im Urlaub gerne Bild. Eigentlich liest er nicht, er blättert, rümpft die Nase, schimpft und hebt den Zeigefinger, dass es sich nie lohnt für so einen Schund Geld auszugeben und kauft sie ein paar Tage später doch wieder. Bücher sind ihm nämlich meistens zu dick. Am liebsten liegt er am Meer und sonnt sich, glänzt dabei wie eine Ölsardine, weil er sich gegen den Sonnenbrand von der Mutter ordentlich eincremen lässt. Ich bin nicht gerne in der Sonne und für Sonnenbaden habe ich nicht genug Geduld. Außerdem ist meine Haut daran gewöhnt sehr weiß zu sein, so dass sie nie braun, sondern wenn überhaupt nur rot wird. Wir haben eine Hängematte mitgenommen, die hängt der Vater zwischen zwei Pinienbäume, damit ich im Schatten baumelnd lesen kann. Die Mutter meckert, ich hänge zu viel rum. Aber dafür sind doch Hängematten da, argumentiere ich. Im Urlaub soll man das aber nicht so viel, ich könnte doch lieber an den Strand gehen, etwas schwimmen, lesen kann man auch zu Hause. Hauptsache ich mache was und liege nicht den ganzen Tag in der Hängematte. Schwimmen finde ich aber auch nur manchmal gut, wenn es früh am Morgen, oder spät am Nachmittag ist, da sind nicht mehr so viele Menschen im Meer und die ganzen Kinder weg, die so plantschen und mit Wasser spritzen. Ich fühle mich, als wäre ich nie klein gewesen, dabei war ich vor wenigen Jahren noch selber so. Man ist so alt, wie man sich fühlt. Ich lese weiter, die Mutter kocht Essen. Kochen, bei der Hitze, das ist so eine deutsche Manie, die werde ich nie verstehen. Salat reicht doch, oder Obst. Leiser Wind lässt die grünen Blätter rascheln und streichelt angenehm die feuchte Haut. Ich döse, bin zu müde zum lesen, schaukele mit dem rechten Fuß die Hängematte an und gleite sanft hin und her. An meinem Fuß spüre ich die kleine, raue Zunge des Hundes. Ich will nicht Gassi gehen, bin müde, hier gibt es doch überall Bäume, da muss man nicht vom Campingplatz, erkläre ich dem Hund. Der sitzt nur da und schaut mich an, mit den großen schwarzen Hundeaugen und legt den kleinen Kopf schief. Eigentlich wollte ich gar nicht in den Urlaub. Viel lieber wäre es mir gewesen zu Hause zu bleiben, am besten alleine, aber das fanden die Eltern nicht so gut, wegen dem Jugendamt. Wenn die das rausgefunden hätten, oder etwas passiert wäre. Für drei Wochen alleine daheim bin ich wohl noch zu jung, das finde ich aber nicht. Auf dem Campingplatz sind viele Holländer, überall gelbe Nummernschilder. Deutsche gibt es nicht so viele, vor allem keine Mädchen in meinem Alter. Ich langweile mich so sehr. Im Sommerurlaub passiert immer am wenigsten, deshalb macht es so wenig Spaß. Ich hole die Leine und ziehe das weiße Fellknäuel hinter mir her. Sogar dem Hund ist zu warm. Was für ein Unsinn es doch ist, im Sommer in den Süden zu fahren, wo es noch viel heißer ist, als ohnehin daheim schon. Und nörgeln macht auch viel mehr Spaß, wenn es eigentlich nichts zu nörgeln gibt. Ich gebe auf. Vielleicht wird es ja doch noch ein guter Urlaub.
Liebe Blogerinnenfreunde (Männer gibts hier ja kaum),
ich habe eine Frage und Bitte an euch: ich suche typische Gegenstände die einen Mann/Jungen und eine Frau/Mädchen ausmachen. Das können so banale Sachen wie "eine Fliege vs. eine Haarschleife" sein oder ähnliches. Nur nicht pornografisch. Also Penis und Mumu fällt aus, weil is nich und Bodennebel! Vielleicht fallen euch ja bessere Sachen, Eigenschaften, usw. ein als mir. Irgendwie bin ich wenig kreativ wenn es um Genderspezifische Identitätsdinge geht. Zweck ist: ich brauche dringend ein adäquates Logo, bzw. eine Designidee für meine Vordiplomwebseite und das was ich habe gefällt mir nicht mehr wirklich/ist zu kindlich. Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr mir beim Assoziieren unter die Arme greifen würdet!
So, es hat geklappt. Ich habe dank eurer Hilfe und dieser Internetseite meine Nähmaschine wieder im Griff (zumindest so halbwegs) und mir war es möglich endlich die vier Kissenhüllen zu nähen. Der Stoff liegt hier nämlich schon seit letztem Winter rum und die nackten Kissen seit zwei Wochen. Yay. Und gestern hab ich aus lauter Frustration über meine Nähmaschine lieber das für meine Verhältnisse viel zu teure, aber dafür sehr schöne, Weihnachtsgeschenk für meine Eltern gekauft. Adäquate Kleidung bekommen sie auch dazu. Aber pssst, es wird noch nichts verraten!
Also, das ist so: jedes Jahr im Dezember fange ich an zu denken, ich wäre eine total gute Hausfrau und könnte nähen. An und für sich ist das ja nicht schlimm und ganz so schlecht bin ich darin ja auch nicht, aber was jedes Jahr im Dezember auch passiert ist, dass ich einen Kampf mit meiner Nähmaschine führe: Unterfaden vs. Ungedult+Frustration. Es ist nicht schwer zu erraten, wer jedes Mal gewinnt. Meine Frage an euch, ihr fleißigen Leser und vermutlich nähmaschinenaffinen Mädels, ist jetzt folgende: wie zum Henker kann ich den Kampf gegen den verhedderten Unterfaden mal gewinnen? Gegoogelt hab ich schon und Foren durchsucht auch. Bei mir sieht das meistens dann so aus: (schlechte Qualität und nicht im Fokus, aber man erkennt wohl, dass alles verheddert ist, wenn man's weiß.)
...sollte es heißen und nicht "Mitten im Leben". Aber: mmmhhh lecker, Wraps mit Unterschichtenfernsehen. (bei Studenten auch bekannt unter dem Namen "Prokrastination".)
Den 6. Dezember habe ich arbeitend verbracht und so geschlaucht wie ich am Abend war, fiel ich abends nur noch erledigt ins Bett. Dafür habe ich mir selbst ein nettes Nikolausgeschenk gemacht. Und die freien Tage ohne Uni und ohne Arbeit verbringe ich mit... ja, was wohl: Hausarbeit. Wäsche sortieren, bügeln und zusammenlegen bei Bauer sucht Frau und Küche putzen mit den Kooks. Selbst meine Schubladen wurden einer Säuberungskur unterzogen. Das bleibt aber garantiert nicht lange so. Verschieden gemusterte Socken an den Füßen sind manchmal fast mein Markenzeichen. Eine Co-Yoga-Frau sagte mir mal nach der Yogastunde, dass sie sich nie wirklich konzentrieren könne, wenn ich schräg vor ihr sitze, weil sie immer rätseln muss, welche zwei Muster ich denn dieses Mal wieder an den Füßen habe. Später in der Umkleide wurde das Rätsel dann meist gelöst.
PS.: Meine Kamera ist semikaputt. Deshalb nur Pfuiteufelqualität vom Handy. Booo!
1.12.09
Qualitativ nicht so bombig, aber man erkennt, was der Sinn ist. Fröhlichen 1. Dezember.