So, nach meinem gnadenlos hervorragenden Blog-Post über die Tiere, die wir bisher gesehen haben, kommt jetzt der Rest von dem, was wir schon gesehen haben.
Von Melbourne gibt es keine Bilder. Unsere Erfahrungen mit Melbourne sind leider etwas negativ ausgefallen. Angefangen mit einer wirklich grauenvollen Unterkunft (ein Hostel mit dem Sauberkeitsgrad eines Kuhstalls, ehrlich! Das war selbst für mich eine Nummer zu hart und ich bin normalerweise nicht zimperlich.) über einem Live-Musik Schuppen, wo wir bis Nachts um drei nicht schlafen konnten, weil ein paar Jungs dachten sie wären Oasis; einem Hund, der am Abend 4 Meter neben uns von einem Bus überfahren wurde, weil er auf die Straße lief (ich habe jetzt ein Trauma und erlaube Kay auf Landstraßen nicht schneller als 50 zu fahren, weil ich sonst vermutlich in einen Schockzustand verfallen würde, wenn wir ein Tier anfahren würden. Bei 50 hat man wenigstens noch den Hauch einer Chance zu bremsen...) und einem grauenvollen Morgen, bei dem wir 60kg Gepäck quer durch die Stadt schleppen mussten. Nachdem wir allerdings Melbourne hinter uns gelassen hatten, war alles prima und seit dem ist es wirklich wie Urlaub.
Die Great Ocean Road ist ungefähr die schönste Küstenstraße auf der ich je gefahren bin. Okay, zugegeben, ich bin noch nicht auf vielen gefahren und ja, zugegeben, auch auf dieser Straße war ich wieder nur Beifahrer, aber ehrlich: das sieht an jeder Ecke so aus, wie auf dem Foto.
Kay hatte sich das hier ja anfangs total schön überlegt - ao als Badeurlaub. Naja, das ist irgendwie schwierig, wenn man vor allem nur an Stellen entlangfährt, wo die Strände nicht bewacht und die Wellen mehr als zwei Meter hoch sind und man danach dann ins Outback fährt. Um wenigstens etwas Pazifikwasser an seinen gestählten Adoniskörper zu lassen, hat er sich erfolgreich in Knietiefem Pazifikwasser gewälzt, um danach Baywatch-like aus dem Wasser zu stiefeln. Ich weiß schon, warum ich den Mann gut finde! Der traut sich was. (Im Gegensatz zu mir, die einfach nur blöd in der Gegend rumstand und Fotos gemacht hat.)
Hier auch der Beweis, dass wir wirklich auf der Great Ocean Road gefahren sind. Glaubt einem ja sonst keiner. Und ja, wir waren nicht die einzigen...
An der Great Ocean Road gibt es etwa alle 300Meter einen hübschen Aussichtspunkt, oder eine andere Sehenswürdigkeit, die man sich anschauen sollte. Wir haben uns für die "Erskine Falls" - also Wasserfälle - entschieden. Richtig amerikanisch-touristisch sind wir bis oben auf den Parkplatz gefahren. Dann: aussteigen, zum ersten Fotoaussichtspunkt - knips -, 150Meter Treppen runter zum zweiten Fotoaussichtspunkt - knips -, Treppen wieder hoch - schnauf schnauf schnauf -, rein ins Auto und weiter zum nächsten Aussichtspunkt.
Das Spiel von oben haben wir den ganzen Tag betrieben. Anhalten, aussteigen, lächeln, Foto, wieder einteigen, weiter. Hier kommen jetzt also die Highlights. Das oben sind die 12 Apostel (mittlerweile nur noch 8, weil's die anderen 4 aufgrund von Gezeiten und sowas nicht mehr gibt). Ich nenne sie auch "hübsche Steine".
Für "Loch Ard George" haben wir uns ein besonders lustiges Touristenfoto überlegt und nachdem Kay und ich mit hüpfen und vollkommen beknackt aussehen fertig waren, haben es uns etwa 50 andere Touris gleich getan. Tja, wer kann der kann.
Irgendwie ist es beruhigend, dass ich nicht alleine so bekloppt aussehe, wenn ich von einem Felsen springe. Aber vielleicht ist das auch so'n Ding wie wenn man Babies füttert: wenn man will, dass sie den Mund aufmachen, macht man selber den Mund auf. Das heißt, wenn ich unterbewusst gewollt hätte, dass Kay ein Sympathie-beklopptes-Gesicht beim springen macht, muss ich beim fotografieren wohl absolut Banane ausgesehen haben... Erschreckend, so im Nachhinein. Aber das ist ja nur so eine These.
Hier haben wir die London-Bridge, die offensichtlich keine Brücke mehr ist. Vor ein paar Jahren ist das Ding zusammengestürzt, als auf der rechten Seite noch ein paar Touristen auf der Aussichtsplattform standen. Hätte mich ja nachhaltig geschädigt. Felsen hätte ich danach dann auf jeden Fall gemieden.
Ach ja, wo wir schon von Felsen sprechen: Kay war voll in seinem Element und hat bei der Silberminen-Tour in Broken Hill mit Bergbaustudentenwissen glänzen und Kraft beim Gesteinsbrockenschleppen trumpfen können. Ich war sehr beeindruckt ob so viel Männlichkeit und offensichtlich - wenn man sich so die absolut professionelle Bergmannshaltung auf dem Bild ansieht - hat Kay auch den richtigen Beruf gewählt. Aber was man auf dem Bild auch sehen kann: ich kann mit Stirnlampen nicht umgehen, sonst wäre Kay's Gesicht nicht so überstrahlt.
In Australien gibt es zur Zeit ein Jahrhundertphänomen: da es die letzten drei Jahre immer unglaublich nass war im Sommer und es viel geregnet hat, ist hier alles grün. Ja, echt. Grün. Da kommt man her und rechnet mit einer roten Wüste, so ähnlich wie auf dem oberen Bild, und dann ist hier alles voll mit Büschen und Bäumen. Irgendwie ist das nicht so richtig fair.
Neulich, nach der Foto-Jagd auf Kängurus haben wir mit dieser Aussicht oben gefrühstückt. Na, neidisch?
Das einzige, worauf man vielleicht nicht unbedingt neidisch sein muss, ist das Brot hier. Weiß, wabbelig und überhaupt nicht satt-machend. Das Mohnbrötchen ist bisher das einzige, was dem deutschen Brötchen am nähesten kam. Allerdings um etwa 10 Stufen weicher. Theoretisch könnte man das Ding in der Hand zusammenknüllen und so fest zusammendrücken, dass es etwa so groß wie ein Tischtennisball wäre. Ich teste das morgen mal. Pappzeug, elendes.
Ach ja und hier waren wir bei den Skulpturen, für die Broken Hill - natürlich neben den Silberminen und anderen Bergbausachen - bekannt ist. Meine Fotografischen Skills sind so irre, dass ich die untergehende Sonne durch das Loch im Gestein fotografiert hab. Wie etwa Dreizillionen andere Touristen auch. Special.
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